Hausverwaltung für kleine WEGs finden: Lösungen für Münchner Eigentümergemeinschaften

Inhalt

Die Suche nach einer geeigneten Hausverwaltung stellt für kleine Wohnungseigentümergemeinschaften eine der größten Herausforderungen dar. Während große WEGs mit 50 oder mehr Einheiten meist problemlos eine Verwaltung finden, kämpfen kleinere Gemeinschaften mit weniger als zehn Wohnungen oft monatelang um eine professionelle Betreuung. Besonders in München, wo der Immobilienmarkt ohnehin angespannt ist, verschärft sich diese Problematik zusätzlich.

Das Problem ist struktureller Natur: Kleine WEGs sind für viele Verwaltungsunternehmen schlichtweg nicht rentabel genug. Die Kosten pro Einheit steigen überproportional, während der Verwaltungsaufwand oft ähnlich hoch bleibt wie bei größeren Objekten. Gleichzeitig haben kleine Eigentümergemeinschaften oft nicht die Verhandlungsmacht, um attraktive Konditionen auszuhandeln. Das Ergebnis sind häufige Absagen oder Angebote zu überhöhten Preisen, die das Budget der Gemeinschaft sprengen.

Doch es gibt Lösungen für dieses Dilemma. Mit der richtigen Strategie, psychologisch geschicktem Vorgehen und gezielten Argumenten können auch kleine WEGs eine professionelle und bezahlbare Hausverwaltung finden. Dieser Artikel zeigt Ihnen die wirksamsten Strategien, um als kleine WEG eine gute Hausverwaltung zu gewinnen.

Warum kleine WEGs Probleme bei der Verwaltungssuche haben

Strukturelle Marktprobleme machen es kleinen WEGs schwerer

Der deutsche Hausverwaltungsmarkt ist geprägt von einer klaren Präferenz für größere Objekte. Diese Entwicklung hat mehrere Ursachen, die tief in der Wirtschaftlichkeit der Branche verwurzelt sind. Große Verwaltungsunternehmen mit über 3.000 Verrechnungseinheiten können durch Skaleneffekte ihre Kosten deutlich reduzieren und dennoch profitabel arbeiten. Bei kleinen WEGs fehlen diese Vorteile vollständig.

Ein wesentlicher Faktor ist der administrative Aufwand, der sich nicht proportional zur Objektgröße verhält. Die Erstellung einer Jahresabrechnung, die Organisation von Eigentümerversammlungen oder die Koordination von Instandhaltungsmaßnahmen erfordern einen ähnlichen Zeitaufwand, unabhängig davon, ob es sich um fünf oder fünfzig Wohnungen handelt. Während bei großen WEGs diese Fixkosten auf viele Einheiten verteilt werden können, müssen sie bei kleinen Gemeinschaften von wenigen Eigentümern getragen werden.

Hinzu kommt die Komplexität moderner Verwaltungsaufgaben. Die WEG-Reform von 2020 hat die Anforderungen an Hausverwaltungen erheblich verschärft. Seit dem 1. Dezember 2023 entspricht nur noch die Bestellung eines zertifizierten Verwalters der ordnungsmäßigen Verwaltung. Diese Zertifizierung erfordert kontinuierliche Weiterbildung und Investitionen in moderne Verwaltungssoftware, die sich bei kleinen Objekten schwerer amortisieren lassen.

 

Hohe Kosten pro Einheit bei kleinen WEGs

Die Kostensituation für kleine WEGs in München ist besonders dramatisch. Aktuelle Marktdaten zeigen deutliche Preisunterschiede je nach Objektgröße. Während große WEGs durchschnittlich 19,75 Euro pro Wohneinheit und Monat zahlen, müssen kleinere Gemeinschaften mit weniger als zehn Einheiten bereits 32 Euro und im Süddeutschen Raum auch bis zu 75 EUR aufbringen. Auf Grund hoher Löhne und Allgemeinkosten in München, müssen kleine WEGs mit einem Mindestbetrag von circa 300 EUR rechnen.

Diese Preisstruktur führt zu einer paradoxen Situation: Je kleiner die WEG, desto höher die Pro-Kopf-Belastung für die Eigentümer. Eine vierköpfige Familie, die eine Eigentumswohnung in einer kleinen WEG besitzt, zahlt möglicherweise mehr für die Verwaltung als eine Familie in einer großen Wohnanlage mit professioneller Betreuung und umfassendem Service. 

Die Situation verschärft sich zusätzlich durch geplante Preiserhöhungen. Aktuelle Umfragen zeigen, dass acht von zehn Verwaltungen ihre Vergütungssätze um bis zu 15 Prozent anheben wollen. Für kleine WEGs bedeutet dies eine weitere Kostensteigerung auf bereits hohem Niveau. 

Gleichzeit hat eine professionelle Verwaltungsarbeit in München auf Grund der hohen Immobilienpreise einen stärkeren Einfluss auf die Wertsteigerung oder den Wertverfall Ihrer Immobilie. Deswegen ist es besonders kritisch eine professionelle Hausverwaltung für sich zu gewinnen. 

Vergleichstabelle: Kosten nach WEG-Größe

 

WEG-Größe Kleine Verwalter Große Verwalter Durchschnitt
< 10 Einheiten 27,52 € 34,68 € 29,35 €
10-50 Einheiten 19,83 € 21,07 € 20,45 €
> 50 Einheiten 20,40 € 19,27 € 19,75 €

Quelle: VDIV-Marktdaten 2024

Absagen großer Verwaltungen bei kleinen WEGs

Große und etablierte Hausverwaltungen lehnen kleine WEGs häufig kategorisch ab. Diese Praxis hat sich in den letzten Jahren verstärkt, da die Branche zunehmend auf Effizienz und Rentabilität ausgerichtet ist. Verwaltungsunternehmen mit klaren Strukturen und standardisierten Prozessen können ihre Vorteile nur bei einer gewissen Mindestgröße ausspielen.

Die Ablehnungsgründe sind vielfältig und nachvollziehbar aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Kleine WEGs erfordern oft einen höheren Betreuungsaufwand pro Einheit, da die Eigentümer weniger Erfahrung mit Verwaltungsabläufen haben und mehr Beratung benötigen. Gleichzeitig sind die Umsätze zu gering, um spezialisierte Mitarbeiter zu beschäftigen oder in moderne Technologien zu investieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Planungssicherheit. Große WEGs bieten langfristige Verträge und stabile Einnahmen. Kleine Gemeinschaften neigen hingegen häufiger zu Verwalterwechseln, da Unzufriedenheit schneller zu Beschlüssen führt und die Hemmschwelle für einen Wechsel geringer ist. Für Verwaltungsunternehmen bedeutet dies höhere Akquisitionskosten und geringere Planungssicherheit.

Die Konsequenz dieser Marktentwicklung ist ein Teufelskreis: Je mehr große Verwaltungen kleine WEGs ablehnen, desto größer wird der Druck auf die verbleibenden Anbieter. Diese können ihre Preise entsprechend erhöhen oder ebenfalls selektiver werden. Kleine WEGs finden sich in einer immer schwierigeren Position wieder, in der sie zwischen überteuerten Angeboten und der Selbstverwaltung wählen müssen.

Die wirksamsten Strategien für kleine WEGs

Vorbereitung ist alles um eine Hausverwaltung zu finden

Der erste Eindruck entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg bei der Verwaltungssuche. Kleine WEGs müssen von Anfang an professionell auftreten und zeigen, dass sie trotz ihrer Größe organisiert und zuverlässig sind. Die richtige Vorbereitung kann den entscheidenden Unterschied machen.

Professionelles Auftreten beginnt mit einer strukturierten Zusammenstellung aller relevanten Unterlagen. Diese sollte die aktuelle Teilungserklärung mit allen Nachträgen, die neueste Fassung der Gemeinschaftsordnung, die Jahresabrechnungen der letzten drei Jahre und eine übersichtliche Finanzübersicht enthalten. Besonders wichtig ist eine detaillierte Aufstellung der Instandhaltungsrücklagen und deren geplante Verwendung. Diese Unterlagen zeigen der Verwaltung sofort, dass sie es mit organisierten Eigentümern zu tun hat, die ihre Angelegenheiten im Griff haben.

Die Kommunikationsstrukturen müssen von Beginn an klar definiert sein. Benennen Sie einen Hauptansprechpartner, idealerweise den Beirat oder einen erfahrenen Eigentümer, und kommunizieren Sie das deutlich. Hausverwaltungen schätzen es außerordentlich, wenn sie nicht mit fünf verschiedenen Eigentümern gleichzeitig verhandeln müssen, von denen jeder andere Vorstellungen hat. Ein klarer Ansprechpartner signalisiert Professionalität und erleichtert die Zusammenarbeit erheblich.

Die Objektbesichtigung sollte sorgfältig vorbereitet werden. Sorgen Sie dafür, dass das Gebäude beim Besichtigungstermin in bestem Zustand ist. Ein gepflegtes Erscheinungsbild suggeriert weniger Probleme und geringeren Verwaltungsaufwand. Kleine Details wie saubere Eingangsbereiche, funktionierende Beleuchtung und ordentliche Müllplätze können den Unterschied machen. Die Verwaltung soll den Eindruck gewinnen, dass sie es mit einem pflegeleichten Objekt zu tun hat.

Bereiten Sie auch ein ehrliches Referenzschreiben vor oder erklären Sie transparent, warum Sie die Verwaltung wechseln möchten. Offenheit schafft Vertrauen und zeigt, dass Sie aus Erfahrungen gelernt haben. Wenn die bisherige Verwaltung gekündigt hat, erklären Sie die Gründe sachlich und zeigen Sie auf, was Sie daraus gelernt haben.

 

Die richtigen Argumente entwickeln um eine Hausverwaltung zu überzeugen

Kleine WEGs haben durchaus Argumente, die für sie sprechen – sie müssen nur richtig präsentiert werden. Der Schlüssel liegt darin, die vermeintlichen Nachteile in Vorteile umzuwandeln und die besonderen Stärken kleiner Gemeinschaften herauszustellen.

Die langfristige Perspektive ist ein starkes Argument. Kleine WEGs sind oft stabiler als große Anlagen. Sie haben weniger Fluktuation bei den Eigentümern, da diese meist eine emotionale Bindung zu ihrer Immobilie haben. Die Entscheidungsprozesse sind weniger komplex, da weniger Parteien beteiligt sind. Dies ermöglicht längere Vertragslaufzeiten und eine kontinuierlichere Zusammenarbeit. Betonen Sie diese Stabilität als echten Verkaufspunkt gegenüber der Verwaltung.

Die Zahlungsmoral kleiner WEGs ist oft besser als die großer Anlagen. Kleine Gemeinschaften haben häufig weniger Zahlungsausfälle, da die sozialen Bindungen stärker sind und säumige Zahler schneller identifiziert werden können. Wenn Ihre WEG eine saubere Zahlungshistorie hat, betonen Sie das explizit. Legen Sie Belege für pünktliche Zahlungen vor und zeigen Sie, dass die Verwaltung mit zuverlässigen Partnern zu tun hat.

Argumentieren Sie mit der unkomplizierten Verwaltung. Weniger Einheiten bedeuten schnellere Beschlussfassung, weniger Konflikte und effizientere Eigentümerversammlungen. Während große WEGs oft von endlosen Diskussionen und Blockaden geprägt sind, können kleine Gemeinschaften schnell und pragmatisch entscheiden. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand und macht die Zusammenarbeit angenehmer.

Stellen Sie die persönliche Beziehung in den Vordergrund. In kleinen WEGs kennt die Verwaltung jeden Eigentümer persönlich, was zu einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit führt. Diese persönliche Ebene wird von vielen Verwaltungen geschätzt, da sie über die reine Geschäftsbeziehung hinausgeht und langfristige Partnerschaften ermöglicht.

Überlegen Sie, was Ihre spezifische WEG besonders macht in der Verwaltung. Ist es eine architektonische Epoche, die Bereitschaft energetisch zu sanieren oder eine Wohnungseigentümergemeinschaft, die besonders harmonisch ist? 

Ihre Strategie muss nämlich zu Ihrer WEG passen und nicht aus der Luft gegriffen sein. Spätestens, wenn eine Hausverwaltung im Amt ist, kommt es darauf an gemachte Versprechen auch zu halten. 

 

Finanzielle Attraktivität schaffen 

Geld ist nicht alles, aber es spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltungssuche. Kleine WEGs müssen bereit sein, eine angemessene Vergütung zu zahlen, aber sie können auch kreative Anreize schaffen, die über den reinen Preis hinausgehen.

Seien Sie bereit, eine faire Vergütung zu zahlen. Dumping-Preise führen unweigerlich zu schlechtem Service oder zur Ablehnung durch seriöse Verwaltungen. Kalkulieren Sie realistisch und orientieren Sie sich an den Marktpreisen für kleine WEGs. Eine Verwaltung, die deutlich unter dem Marktpreis arbeitet, wird entweder schlechte Qualität liefern oder bald ihre Preise erhöhen.

Erwähnen Sie geplante Sanierungen oder Modernisierungen, die in den nächsten Jahren anstehen. Zusatzaufträge machen Sie als Mandant deutlich interessanter, da sie zusätzliche Einnahmen für die Verwaltung bedeuten. Auch wenn diese Projekte noch nicht beschlossen sind, können Sie sie als Perspektive in Aussicht stellen. Eine energetische Sanierung, eine Fassadenerneuerung oder die Modernisierung der Heizungsanlage sind Projekte, die Verwaltungen gerne begleiten.

Bieten Sie Erfolgsprämien an. „Sie bekommen eine Erfolgsprämie, wenn Sie das Objekt binnen zwei Jahren stabilisiert haben.“ Solche Bonus-Systeme wecken den Ehrgeiz und zeigen, dass Sie bereit sind, gute Leistung zu honorieren. Definieren Sie klare, messbare Ziele wie die Reduzierung der Betriebskosten oder die erfolgreiche Durchführung von Sanierungsmaßnahmen.

Überlegen Sie, ob Sie einen Teil der administrativen Arbeit selbst übernehmen können. „Wir übernehmen einen Teil der administrativen Arbeit selbst – Protokolle, einfache Korrespondenz – und reduzieren dadurch Ihre Arbeitsbelastung.“ Dieses Co-Management macht Sie kostengünstiger zu betreuen und zeigt Engagement. Allerdings sollten Sie nur Aufgaben übernehmen, die Sie auch qualifiziert erledigen können.

Erstellen Sie ein Anreizsystem, das über den reinen Preis hinausgeht. Kombinieren Sie faire Vergütung mit Zusatzchancen, Erfolgsprämien und eigener Mitarbeit. Das macht Sie für Verwaltungen deutlich attraktiver als reine Preisverhandlungen.

Den ersten Eindruck optimieren um eine Hausverwaltung zu gewinnen

Der erste Eindruck ist entscheidend und lässt sich nur schwer korrigieren. Kleine WEGs müssen von der ersten Kontaktaufnahme an professionell auftreten und zeigen, dass sie trotz ihrer Größe ernst zu nehmende Partner sind.

Die Kontaktaufnahme sollte strukturiert und professionell erfolgen. Vermeiden Sie Massenmails und setzen Sie stattdessen auf individuelle Ansprachen. Recherchieren Sie die Verwaltung vorab und erwähnen Sie spezifische Aspekte, die Sie interessant finden. „Wir haben gesehen, dass Sie sich auf kleine WEGs spezialisiert haben und bereits erfolgreich ähnliche Objekte betreuen.“ Solche personalisierten Ansprachen zeigen, dass Sie sich Gedanken gemacht haben.

Kommunizieren Sie realistische Erwartungen. Zeigen Sie, dass Sie verstehen, wie Hausverwaltung funktioniert und keine unrealistischen 24/7-Betreuung erwarten. „Wir wissen, dass Sie nicht rund um die Uhr erreichbar sind, aber wir erwarten eine Rückmeldung binnen 48 Stunden bei normalen Anfragen.“ Solche Aussagen signalisieren, dass Sie erfahrene und vernünftige Partner sind.

Bereiten Sie ein professionelles Exposé Ihrer WEG vor. Dieses sollte alle wichtigen Informationen kompakt zusammenfassen: Objektdaten, Eigentümerstruktur, finanzielle Situation, besondere Herausforderungen und Chancen. Ein gut gestaltetes Exposé zeigt Professionalität und erleichtert der Verwaltung die Einschätzung des Objekts.

Nutzen Sie Referenzen strategisch. Falls Sie bereits eine Verwaltung hatten, bereiten Sie ein ehrliches Referenzschreiben vor. Auch wenn die Zusammenarbeit nicht optimal war, können Sie positive Aspekte hervorheben und zeigen, was Sie daraus gelernt haben. „Unsere bisherige Verwaltung hat die Jahresabrechnungen immer pünktlich erstellt, aber wir wünschen uns mehr Kommunikation bei Instandhaltungsmaßnahmen.“

 

Die „Herausforderung als Chance“ Strategie

Manchmal ist es sinnvoll, die Schwierigkeiten einer kleinen WEG nicht zu verstecken, sondern sie als interessante Herausforderung zu präsentieren. Diese Strategie funktioniert besonders gut bei Verwaltungen, die sich profilieren möchten oder neue Geschäftsfelder erschließen wollen.

Positionieren Sie Ihre WEG als Turnaround-Projekt. „Wir suchen eine Verwaltung, die beweisen möchte, dass sie auch schwierige Objekte erfolgreich sanieren kann.“ Manche Verwalter lieben solche Herausforderungen für ihr Portfolio und sehen sie als Chance, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Besonders jüngere oder kleinere Verwaltungen, die sich am Markt etablieren möchten, sind oft interessiert an solchen Projekten.

Bieten Sie der Verwaltung die Möglichkeit, Sie als Referenz für andere schwierige Objekte zu nutzen. „Sie dürfen uns als Referenz für andere schwierige Objekte nutzen, wenn Sie uns erfolgreich verwalten.“ Dies gibt der Verwaltung die Chance, ihr Portfolio zu erweitern und neue Kunden zu gewinnen. Dokumentieren Sie die positive Entwicklung des Objekts und erwähnen Sie die Verwaltung in Ihren Netzwerken.

Nutzen Sie Social Media und Online-Präsenz strategisch. „Wir dokumentieren die positive Entwicklung des Objekts und erwähnen Ihre Verwaltung in unseren Netzwerken.“ In Zeiten digitaler Mundpropaganda kann positive Online-Präsenz für Verwaltungen wertvoll sein. Bieten Sie an, Erfolgsgeschichten zu teilen und die Verwaltung in einem positiven Licht darzustellen.

Die „Partnerschaft auf Augenhöhe“ Methode

Statt als Bittsteller aufzutreten, können kleine WEGs eine Partnerschaft auf Augenhöhe anbieten. Diese Strategie funktioniert besonders gut bei kleineren Verwaltungen, die selbst noch wachsen und sich entwickeln möchten.

Schlagen Sie Co-Management vor. Übernehmen Sie einen Teil der administrativen Arbeit selbst und reduzieren Sie dadurch die Arbeitsbelastung der Verwaltung. Dies können einfache Tätigkeiten wie das Erstellen von Protokollen, die Koordination mit Handwerkern oder die Kommunikation mit Eigentümern sein. Wichtig ist, dass Sie nur Aufgaben übernehmen, die Sie auch qualifiziert erledigen können.

Schlagen Sie eine Weiterbildungs-Partnerschaft vor. „Wir lassen uns von Ihnen schulen, wie wir als Eigentümer besser kooperieren können.“ Dies zeigt Lernbereitschaft und signalisiert, dass Sie bereit sind, an der Verbesserung der Zusammenarbeit zu arbeiten. Viele Verwaltungen schätzen Eigentümer, die offen für Feedback und Verbesserungen sind.

Entwickeln Sie gemeinsame Projekte. Schlagen Sie vor, zusammen innovative Lösungen für typische Probleme kleiner WEGs zu entwickeln. Dies könnte die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen, die Entwicklung effizienter Kommunikationswege oder die Optimierung von Instandhaltungsstrategien sein. Solche Projekte können für beide Seiten wertvoll sein und zu einer echten Partnerschaft führen.

Seien Sie flexibel bei der Vertragsgestaltung

Bieten Sie Flexibilität bei der Vertragsgestaltung. Statt starrer Standardverträge können Sie individuelle Vereinbarungen vorschlagen, die den Bedürfnissen beider Seiten entsprechen. Dies könnte variable Vergütungsmodelle, flexible Kündigungsfristen oder angepasste Leistungspakete umfassen.

Bieten Sie an Eigentümerversammlungen tagsüber, in den Ferien oder online zu machen. Das erleichtert Verwaltungen die Personalsuche. 

Bieten Sie einen Testlauf an. „Sechs Monate Probezeit mit einfacher Kündigungsmöglichkeit für beide Seiten.“ Dies nimmt der Verwaltung die Angst vor einer langfristigen Bindung und zeigt, dass Sie von Ihrer Attraktivität als Mandant überzeugt sind. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, die Verwaltung zu testen, bevor Sie sich langfristig festlegen.

Psychologie und Verhandlungsstrategien

Zeitdruck strategisch einsetzen um eine Hausverwaltung zu finden

Zeitdruck kann ein mächtiges Instrument in Verhandlungen sein, muss aber geschickt eingesetzt werden. Zu viel Druck wirkt unseriös, zu wenig lässt die Verwaltung das Gefühl haben, dass Sie nicht wirklich interessiert sind.
Erzeugen Sie angemessenen Zeitdruck. „Wir müssen bis zum 15. März entscheiden, da unsere aktuelle Verwaltung zum 30. Juni kündigt.“ Solche konkreten Termine schaffen Handlungsdruck, ohne hektisch zu wirken. Wichtig ist, dass der Zeitdruck real und nachvollziehbar ist. Erfundene Deadlines werden schnell durchschaut und schaden Ihrer Glaubwürdigkeit.
Nutzen Sie natürliche Termine wie Eigentümerversammlungen oder Vertragsauslauf. „Unsere nächste Eigentümerversammlung ist am 20. April, dort müssen wir die Entscheidung treffen.“ Dies zeigt, dass Sie strukturiert vorgehen und gibt der Verwaltung einen klaren Rahmen für ihre Entscheidung.

 

Exklusivität und Wertschätzung vermitteln bei der Hausverwaltungssuche

Menschen möchten sich besonders fühlen. Diese psychologische Grundregel gilt auch für Hausverwaltungen. Wenn Sie einer Verwaltung das Gefühl geben, dass sie etwas Besonderes ist, steigen Ihre Chancen erheblich.
Suggerieren Sie Exklusivität. „Sie sind unsere Wunschverwaltung – andere haben wir noch gar nicht kontaktiert.“ Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entspricht, zeigt es Wertschätzung und macht die Verwaltung stolz. Wichtig ist, dass Sie nicht übertreiben und glaubwürdig bleiben.
Zeigen Sie echtes Interesse an der Verwaltung. Recherchieren Sie vorab und erwähnen Sie spezifische Aspekte, die Sie beeindruckt haben. „Wir haben Ihre Referenzen geprüft und sind beeindruckt von Ihrem Ansatz bei der Sanierung der Anlage in Schwabing.“ Solche konkreten Bezüge zeigen, dass Sie sich wirklich Gedanken gemacht haben.
Sprechen Sie den „Retter-Komplex“ an. „Das Objekt hat großes Potenzial, braucht aber jemanden mit Ihrer Expertise.“ Dies schmeichelt dem Ego und weckt den Wunsch, zu helfen. Viele Verwaltungen sehen sich gerne als Problemlöser und Experten.
Bieten Sie der Verwaltung die Möglichkeit, sich zu profilieren. „Wir würden gerne von Ihren Erfahrungen lernen und sind offen für Ihre Vorschläge zur Optimierung.“ Dies zeigt Respekt vor der Expertise der Verwaltung und gibt ihr die Chance, ihr Wissen zu demonstrieren.

Die „Brutally Honest“ Strategie

Manchmal ist komplette Ehrlichkeit der beste Weg. Diese Strategie funktioniert besonders gut, wenn Sie große Probleme haben, aber bereit sind, daran zu arbeiten.
Legen Sie alle Probleme offen auf den Tisch, aber mit Lösungsansätzen. „Ja, wir haben ein Problem mit Feuchtigkeit im Keller, aber hier ist unser Plan dagegen: Wir haben bereits drei Kostenvoranschläge eingeholt und 15.000 Euro in der Rücklage reserviert.“ Diese Ehrlichkeit schafft Vertrauen und zeigt, dass Sie proaktiv handeln.
Erklären Sie transparent, warum Sie die Verwaltung wechseln möchten. „Unsere bisherige Verwaltung war fachlich kompetent, aber die Kommunikation hat nicht funktioniert. Wir haben daraus gelernt und wissen jetzt, worauf es uns ankommt.“ Solche Aussagen zeigen Reflexionsfähigkeit und Lernbereitschaft.
Seien Sie ehrlich über Ihr Budget. „Wir können maximal 30 Euro pro Einheit zahlen, sind aber bereit, bei guter Leistung über Erhöhungen zu sprechen.“ Klare finanzielle Rahmenbedingungen helfen beiden Seiten bei der Entscheidung und vermeiden spätere Enttäuschungen.
Gestehen Sie eigene Schwächen ein. „Wir sind alle Ersteigentümer und brauchen eine Verwaltung, die uns führt und berät.“ Diese Ehrlichkeit kann sympathisch wirken und zeigt, dass Sie die Expertise der Verwaltung wertschätzen.
 
❗ Achtung: Die „Brutally Honest“ Strategie funktioniert nur, wenn Sie wirklich bereit sind, an den Problemen zu arbeiten. Ehrlichkeit ohne Lösungsbereitschaft wirkt unprofessionell und schreckt Verwaltungen ab.

 

Der Geheimtipp: Warme Kontakte nutzen

Über Architekten und Sachverständige gehen

Einer der wirksamsten Wege zu einer guten Hausverwaltung führt über warme Kontakte. Architekten, Sachverständige und andere Immobilienprofis haben oft gute Kontakte zu Verwaltungen, die sich auf Problemfälle oder kleine WEGs spezialisiert haben.
Architekten, die regelmäßig Sanierungsprojekte begleiten, kennen Verwaltungen, die gut mit schwierigen Objekten umgehen können. Sie haben aus erster Hand erlebt, welche Verwaltungen kompetent sind und welche nicht. Ein Anruf von einem bekannten Architekten öffnet oft Türen, die für Kaltakquise verschlossen bleiben.
Sachverständige für Immobilienbewertung oder Bautechnik arbeiten regelmäßig mit verschiedenen Verwaltungen zusammen. Sie können einschätzen, welche Verwaltungen für Ihr spezifisches Objekt geeignet sind. Besonders bei technisch anspruchsvollen Objekten oder denkmalgeschützten Gebäuden ist ihr Rat wertvoll.
Steuerberater, die sich auf Immobilien spezialisiert haben, kennen oft Verwaltungen, die besonders sorgfältig arbeiten. Sie sehen die Jahresabrechnungen verschiedener Verwaltungen und können beurteilen, wer professionell arbeitet und wer nicht.
Rechtsanwälte für Wohnungseigentumsrecht haben oft gute Kontakte zu seriösen Verwaltungen. Sie wissen, welche Verwaltungen rechtssicher arbeiten und Probleme vermeiden, statt sie zu verursachen.

Netzwerke und Empfehlungen aktivieren bei der Hausverwaltersuche

Nutzen Sie Ihr persönliches und berufliches Netzwerk. Fragen Sie Freunde, Kollegen und Bekannte nach ihren Erfahrungen mit Hausverwaltungen. Persönliche Empfehlungen sind oft wertvoller als jede Werbung.
Kontaktieren Sie andere kleine WEGs in Ihrer Nachbarschaft. Diese haben ähnliche Probleme und können wertvolle Tipps geben. Möglicherweise sind sie sogar bereit, ihre Verwaltung zu empfehlen oder eine gemeinsame Lösung zu entwickeln.
Nutzen Sie Online-Plattformen und Foren für Wohnungseigentümer. Hier tauschen sich Betroffene über ihre Erfahrungen aus und geben konkrete Empfehlungen. Achten Sie aber darauf, dass die Informationen aktuell und seriös sind.
Wenden Sie sich an Eigentümerverbände oder Interessengemeinschaften. Diese haben oft Listen mit empfohlenen Verwaltungen und können bei der Suche helfen. Provisionspflichtige Portale, die Ihnen als Eigentümer schnell mehrere Angebote versprechen, sind grade bei kleinen Objekten für die Hausverwaltungen unattraktiv – können aber eine gute Quelle für Hausverwaltungen sein, die Frisch auf dem Markt sind. Die erfolgreichste Strategie ist oft, mehrere kleinere, regional tätige Verwaltungen anzusprechen statt nur die großen Player. Diese sind eher interessiert an überschaubaren, gut organisierten Objekten und können flexiblere Lösungen anbieten.

Durchhalten und die Extra-Meile gehen

Es ist frustrierend, wenn man lange sucht und keine Hausverwaltung findet. Es ist trotzdem sinnvoll jede Absage als neue Chance zu nutzen. Beantworten Sie die Absage freundlich und zählen Sie nochmals die Argumente auf, die für ihre WEG sprechen. Fragen Sie nach, was sich verändern müsste, damit die Verwaltung eine Zusammenarbeit in Erwägung zieht – so erfahren Sie mehr über die wahren Gründe für die Ablehnung. 
Fragen Sie nach, ob die Verwaltung jemanden kennt, der kleine WEGs aufnimmt. 

Scheuen Sie sich nicht alle 4-6 Monate nachzufragen oder sobald Sie den Grund für die Ablehnung ausräumen konnten. 

Immobilienverwaltung Wottschal hilft auch kleinen WEGs

Als neu gegründete Hausverwaltung in München verfolgt die Immobilienverwaltung Wottschal einen innovativen Ansatz, der speziell auf die Bedürfnisse kleiner WEGs zugeschnitten ist. Mit einer Kombination aus fachlicher Qualifikation, persönlicher Betreuung und modernen Methoden bietet sie genau das, was kleine Gemeinschaften brauchen.
Die Gründerin bringt eine einzigartige Perspektive mit: Als zertifizierte Hausverwalterin mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund und eigener Erfahrung als Eigentümerin versteht sie die Herausforderungen kleiner WEGs aus erster Hand. Diese Expertise aus der Praxis ermöglicht es, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die wirklich funktionieren.
Der Fokus auf moderne Methoden und digitale Tools macht es möglich, auch kleine WEGs kostengünstig und effizient zu betreuen. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beziehung auf Augenhöhe im Mittelpunkt. Jeder Kunde ist besonders, und diese Philosophie spiegelt sich in der täglichen Arbeit wider. Weitere Informationen finden Sie unter immowot.de/leistungen.

📝 Checkliste: So finden und überzeugen Sie eine Hausverwaltung in München

Vorbereitung (4-6 Wochen vor der Suche)

Unterlagen zusammenstellen:

⬜ Aktuelle Teilungserklärung mit allen Nachträgen
⬜ Gemeinschaftsordnung in der neuesten Fassung
⬜ Jahresabrechnungen der letzten drei Jahre
⬜ Aktuelle Kontostände aller WEG-Konten
⬜Übersicht über Rücklagen und deren Verwendungszweck
⬜Protokolle der letzten drei Eigentümerversammlungen
⬜Detaillierte Objektbeschreibung mit technischen Daten
⬜Übersicht über anstehende Instandhaltungsmaßnahmen
⬜Liste aller Versicherungen mit Deckungssummen
⬜Verträge mit Dienstleistern (Reinigung, Gartenpflege, etc.)

Strategie entwickeln:

⬜ Hauptansprechpartner benennen
⬜Vor- und Nachteile der eigenen WEG aus Verwaltungssicht analysieren
⬜Anteil an Eigenarbeit bei der Verwaltung bestimmen
⬜Argumente für die WEG sammeln
⬜Realistische Budgetplanung
⬜ Professionelles Exposé der WEG vorbereiten
⬜Zeit- und Kostenplan für die Verwaltungssuche

Verwaltungssuche (2-4 Monate)

Kontakte aktivieren:
⬜ Architekten und Sachverständige um Empfehlungen bitten
⬜ Steuerberater und Rechtsanwälte kontaktieren
⬜ Andere kleine WEGs in der Nachbarschaft ansprechen
⬜Kollegen, Freunde, Verwandte und Bekannte fragen
⬜ Online-Recherche nach spezialisierten Verwaltungen
⬜ Mindestens zehn potenzielle Verwaltungen identifizieren

Kontaktaufnahme:
⬜Individuelle Anschreiben verfassen mit individuellem Bezug zur Verwaltung
⬜Jede Kommunikation dazu nutzen, zu erwähnen, warum es sich lohnt Ihre WEG zu verwalten
⬜Objektbesichtigung vorbereiten
⬜Absagen als Chance nutzen

Verhandlung und Auswahl (1-2 Wochen)

Angebote bewerten:

⬜ Grundvergütung und Zusatzkosten vergleichen
⬜ Leistungsumfang detailliert prüfen
⬜Vertragsbedingungen analysieren
⬜Referenzen kontaktieren und bewerten
⬜Persönlichen Eindruck der Verwaltung bewerten

Entscheidung treffen:

⬜ Eigentümerversammlung vorbereiten
⬜ Alle Angebote transparent darstellen
⬜Beschluss über Verwaltungsbestellung fassen
⬜Vertragsverhandlungen führen
⬜Übergabe mit alter Verwaltung koordinieren


Nach der Beauftragung (erste 100 Tage)

Zusammenarbeit etablieren:
⬜ Regelmäßige Abstimmungstermine vereinbaren
⬜Kommunikationswege definieren
⬜ Eigene Versprechen halten
⬜Erste Verwaltungshandlungen überprüfen
⬜Unterstützung anbieten
⬜Bei Problemen frühzeitig das Gespräch suchen

 

Zusammenfassung: Der Weg zum Erfolg bei der Suche nach einer professionellen Hausverwaltung in München

Die Suche nach einer geeigneten Hausverwaltung ist für kleine WEGs zweifellos herausfordernd, aber keineswegs aussichtslos. Mit den richtigen Strategien, psychologisch geschicktem Vorgehen und professioneller Vorbereitung können auch kleine Gemeinschaften eine qualifizierte und bezahlbare Verwaltung finden.

Der Schlüssel liegt darin, die vermeintlichen Nachteile kleiner WEGs in Vorteile umzuwandeln und die besonderen Stärken herauszustellen. Stabilität, persönliche Beziehungen, unkomplizierte Entscheidungsprozesse und gute Zahlungsmoral sind echte Verkaufsargumente, die richtig präsentiert werden müssen.

Professionelle Vorbereitung ist das Fundament des Erfolgs. Strukturierte Unterlagen, klare Kommunikationswege und ein gepflegtes Objekterscheinungsbild signalisieren Seriosität und reduzieren die Bedenken potenzieller Verwaltungen. Der erste Eindruck entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg.

Psychologische Strategien wie angemessener Zeitdruck, Exklusivität und ehrliche Kommunikation können den entscheidenden Unterschied machen. Wichtig ist, authentisch zu bleiben und nicht zu übertreiben. Verwaltungen haben Erfahrung und durchschauen schnell unehrliche Taktiken.

Warme Kontakte über Architekten, Sachverständige oder andere Immobilienprofis sind oft erfolgreicher als Kaltakquise. Diese Experten kennen die Branche und können wertvolle Empfehlungen geben. Nutzen Sie Ihr Netzwerk und scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten.

Letztendlich ist Geduld und Ausdauer gefragt. Die richtige Verwaltung zu finden dauert Zeit, aber die Investition lohnt sich. Eine gute Hausverwaltung trägt nicht nur zur ordnungsgemäßen Betreuung bei, sondern kann auch den Wert der Immobilie steigern und das Zusammenleben in der Gemeinschaft verbessern.

Wenn Sie als Eigentümer einer kleinen WEG vor der Herausforderung der Verwaltungssuche stehen, nutzen Sie die in diesem Artikel beschriebenen Strategien. Mit der richtigen Herangehensweise und professioneller Unterstützung finden auch Sie eine Lösung, die zu Ihrer Gemeinschaft passt.

Für weitere Informationen und ein unverbindliches Beratungsgespräch steht Ihnen die Immobilienverwaltung Wottschal unter immowot.de/kontakt zur Verfügung. Gemeinsam entwickeln wir eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre WEG.